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Voller Erfolg für die Infoveranstaltung zur Erweiterung des Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerkes

Bereits seit 2016 gibt es das überregionale Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerk (HPVN) Schweinfurt – Bad Kissingen – Rhön-Grabfeld. In ihm haben sich die Landkreise Schweinfurt, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sowie die Stadt Schweinfurt und der Hospizverein Schweinfurt zusammengeschlossen. Gemeinsam engagieren sie sich für eine optimale Versorgung sterbender und schwerstkranker Menschen, indem sie sich um eine Vernetzung der Akteure in den Landkreisen und der Stadt kümmern sowie Fortbildungs- und Informationsangebote für Fachkräfte, Ehrenamtliche und die Öffentlichkeit organisieren. Zuletzt war das Netzwerk in der Presse, weil es den Boden bereitet hat für den Bau und Betrieb eines stationären Hospizes in Schweinfurt.
Ein weiterer wichtiger Schritt um der Zielsetzung einer verbesserten Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen näher zu kommen, ist die Einbindung weiterer Akteure ins Netzwerk. Dazu haben die Organisatorinnen und Organisatoren Mitte März dieses Jahres eine große Vernetzungsveranstaltung im Rathaus Schweinfurt angeboten und damit einen Nerv getroffen. Und nachdem die Versorgungssicherheit von Menschen mit pflegerischem Bedarf so schwierig ist, wie nie zuvor in Deutschland und in Bayern, waren zahlreiche Teilnehmende zum Vernetzungstreffen erschienen. Rund 70 Vertreterinnen und Vertreter der Wohlfahrtsverbände, sowie Anbieter ambulanter und stationärer Versorgung aber auch Ärztinnen und Ärzte, Apotheken, Hospizdienste, Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, Beratungsstellen sowie von Bestattungsunternehmen haben sich für eine Kooperation mit dem Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerk interessiert.
„Die Zeiten, - meine Damen und Herren - dass jeder von uns versucht, die Probleme alleine für sich zu lösen, sind vorbei.“, stellte deshalb die 2. Vorsitzende des Hospizvereins Schweinfurt, Susanne Ritzmann, in Ihrem Vortrag fest. Darin veranschaulichte sie den Anwesenden die Arbeit und die Ziele des Netzwerkes. „Wir alle, die wir in der Versorgung von pflegebedürftigen, von schwerstkranken und sterbenden Menschen tätig sind, spüren tagtäglich wie die Versorgung dieser Menschen immer schwieriger sicher zu stellen ist. Ziel des Netzwerkes ist es nun, unsere Kapazitäten und Ressourcen zu bündeln und gemeinsam an Lösungsansätzen zu arbeiten. Dort, wo es sie gibt, Versorgungslücken schließen und auch im gemeinsamen Austausch voneinander zu lernen“, ergänzte Antje Rink, Vertreterin des Landkreises Bad Kissingen in der Steuerungsgruppe des Netzwerkes und Moderatorin der Veranstaltung. Auch Sabine Wenzel-Geier als Vertreterin des Landkreises Rhön-Grabfeld und


Ralph Herre, ihr Pendant beim Landkreis Schweinfurt, bestärkten die Anwesenden hinsichtlich des Nutzens einer Zusammenarbeit: „Erst gemeinsam finden wir die notwendigen Weiterbildungen, die wir organisieren müssen oder erkennen und sehen, wo es Engpässe in der Versorgung gibt, vielleicht sogar neue Beratungsstrukturen errichtet werden müssen.“ sagte Sabine Wenzel-Geier und Ralph Herre ergänzte: „Nicht nur das, auch eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit ist unter Umständen viel zielführender, als wenn jeder für sich alleine Flyer oder Plakate anfertigt, wenn er überhaupt die Kapazitäten dafür hat.“ Für diese Feststellung kam viel Zuspruch. So haben sich am Ende der Veranstaltung über die Hälfte der Anwesenden für eine Kooperation mit dem Netzwerk entschieden. Und auch nach dem offiziellen Teil, zu dem anfangs Matthias Kress, Leiter des Amtes für soziale Leistungen der Stadt Schweinfurt, in der Rathausdiele begrüßt hatte, waren viele Teilnehmende für einen gegenseitigen Austausch geblieben. Zahlreiche Grüppchen hatten sich direkt im Anschluss gefunden und direkt vor Ort   Beobachtungen und Anliegen aus dem eigenen Wirkungskreis besprochen. Ein lohnenswertes Ergebnis, mit dem sich nun alle Beteiligten in die gemeinsame Zusammenarbeit begeben.
Weitere Infos zum Netzwerk: https://www.hpvn-bayern.de/die-netzwerke-in-bayern/hpvn-schweinfurt-bad-kissingen-rhoen-grabfeld/

HINTERGRUND ZUM HPVN:

Durch die demographische Entwicklung mit einer sich stark vergrößernden Anzahl immer älterer werdender Menschen gewinnt die hospizliche und palliative Betreuung und Versorgung zunehmend an Bedeutung. Die sich wandelnden familiären und gesellschaftlichen Strukturen verlangen nach einer Antwort auf diese Veränderungen. Die meisten Menschen wollen bis zu ihrem Tod selbstbestimmt in der lebenslang vertrauten Umgebung leben.

Die Kooperationsmitglieder wollen sowohl auf der politischen Ebene, als auch aus der Hospizidee heraus gemeinsam auf diese Herausforderungen praktikable und menschenwürdige Antworten finden. Die Kooperationsmitglieder sind überzeugt, dass durch die regionale Zusammenarbeit die aufgezeigten Probleme am besten gelöst werden können. Gemeinsames Ziel ist es schwerkranken und sterbenden Menschen den letzten Lebensweg menschenwürdig zu gestalten.

In Bayern gibt es eine Vielzahl weiterer Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerke. (www.hpvn-bayern.de)